In Gedanken

Als ich als Grafikerlehrling eine Bildidee suchte oder ein Designproblem zu lösen hatte, ging ich ins Kunsthaus. Auf der Suche haben mich die Ideen angesprungen. Das funktionierte bei den Konkreten, den Impressionisten wie auch bei Surrealisten aber beim Symbolismus ganz besonders. Dieser Taktik bin bis heute treu geblieben.

Als Bewunderer Arnold Böcklins Malerei habe ich mir zum Beispiel für eine Abstimmungskampgne zum Nein zur Senkung der Unternehmensgewinnsteuer erlaubt, einen Bildausschnitt zu zitieren. Danach ist viel über das Plakat diskutiert worden, die formale Umsetzung rückte dabei ins Zentrum der Debatten. Wie auch die Abstimmung gewonnen war, schmeichelte mir das sehr.

Das Bewusstsein, alles Bildnerische bereits vorzufinden, belegt ein Mass an Demut vor den grossen Werken. Der Anspruch aber, die Wiederholung vermeiden zu können und ausschliesslich Neuland zu betreten und zu experimentieren, da ist Grossmut im Spiel. Irgendwo dazwischen darf sich jeder Künster selber einordnen. Meine künstlerische Tätigkeit möchte ich dabei nie als Abliefern weiterer Werken verstanden wissen, sondern als ein Lernprozess.